Rezepte mit Lorbeer: Suppen und Eintöpfe
Warum Lorbeer in Suppen und Eintöpfen?
Lorbeerblätter sind ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Schmorgerichte, Suppen und Eintöpfe. Sie geben ein warmes, leicht herbes Aroma, das sich beim langsamen Köcheln entfaltet. Wichtig ist, die richtige Menge und den richtigen Zeitpunkt zu kennen: Zu viele Blätter oder ein zu früheres Entfernen beeinflussen Geschmack und Intensität.

Allgemeine Mengenempfehlung
- Fein abgestimmte Suppen (500–1000 ml Flüssigkeit): 1 Lorbeerblatt
- Große Eintöpfe und Schmorgerichte (2–3 L Flüssigkeit): 1–3 Lorbeerblätter, je nach Intensität
- Sehr aromatische Schmorgerichte (Fleisch länger als 2 Stunden): 2 Lorbeerblätter
- Bei empfindlichen Gemüsegerichten lieber ein Blatt weniger verwenden
Lorbeerblätter sollten meist während des Kochens in den Topf gegeben und vor dem Servieren entfernt werden. Sie sind zwar essbar, werden aber wegen ihrer festen Textur und Bitterkeit meist nicht mitgegessen.
1) Linsensuppe mit Lorbeer (4 Portionen)
Zutaten
- 250 g Tellerlinsen, abgespült
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 Karotten, gewürfelt
- 1 Stange Sellerie, gewürfelt
- 1 EL Tomatenmark
- 1,2 L Gemüse- oder Hühnerbrühe
- 1–2 Lorbeerblätter
- 1 TL Kreuzkümmel (optional)
- Salz, Pfeffer, 2 EL Olivenöl
Zubereitung
- Olivenöl erhitzen, Zwiebel, Karotte und Sellerie 5 Minuten anschwitzen.
- Tomatenmark kurz mitrösten, Linsen und Brühe dazugeben.
- Lorbeerblätter hinzufügen und alles bei mittlerer Hitze 25–30 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
- Lorbeerblatt entfernen, mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken.
Kochzeit insgesamt: ca. 35 Minuten.
2) Rindereintopf klassisch (6 Portionen)
Zutaten
- 1,2 kg Rindfleisch (Schulter oder Wade), in Würfel
- 2 große Zwiebeln
- 3 Möhren
- 3 Kartoffeln
- 2 EL Tomatenmark
- 600 ml Rinderbrühe
- 1 Glas Rotwein (optional, 200 ml)
- 2–3 Lorbeerblätter
- 2 Zweige Thymian, Salz, Pfeffer, Öl
Zubereitung
- Fleisch rundherum anbraten, herausnehmen.
- Zwiebeln anbraten, Tomatenmark zugeben, mit Rotwein ablöschen.
- Fleisch zurück in den Topf, Brühe angießen, Lorbeer und Thymian dazugeben.
- Bei niedriger Hitze 2–2,5 Stunden schmoren. 30 Minuten vor Ende Kartoffeln und Möhren zugeben.
- Vor dem Servieren Lorbeerblätter entfernen und abschmecken.
Kochzeit insgesamt: 2–2,5 Stunden. Lorbeerblätter entfalten bei langer Schmorzeit ihr volles Aroma.
3) Weiße-Bohnen-Eintopf (vegetarisch, 4 Portionen)
Zutaten
- 250 g getrocknete weiße Bohnen (über Nacht eingeweicht) oder 2 Dosen Bohnen
- 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen
- 2 Karotten, 1 Stange Sellerie
- 1,2 L Gemüsebrühe
- 1–2 Lorbeerblätter
- 1 TL Paprikapulver, Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Bei getrockneten Bohnen: nach dem Einweichen etwa 45–60 Minuten kochen bis weich (mit 1 Lorbeerblatt in der Kochflüssigkeit für Aroma).
- Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse anschwitzen, Bohnen und Brühe dazugeben.
- Mit Lorbeer etwa 20–30 Minuten köcheln lassen (bei vorgekochten Bohnen). Lorbeer entfernen und abschmecken.
Wenn Bohnen schon weich sind, reicht eine kürzere Kochzeit von 20–30 Minuten, um die Aromen zu verbinden.
4) Geschmorte Hähnchenkeulen mit Lorbeer
Für ein unkompliziertes Schmorgericht: Hähnchenkeulen salzen, anbraten, mit 400 ml Brühe und 1 Lorbeerblatt im geschlossenen Topf 35–45 Minuten schmoren. Das Lorbeerblatt gibt dem Fleisch eine dezente Tiefe ohne zu dominieren.
Tipps zur Verwendung von Lorbeer
- Getrocknete Blätter sind intensiver als frische – daher bei getrockneten 1 Blatt weniger verwenden.
- Lorbeer entfaltet sein Aroma langsam; bei schnellen Suppen ist ein Blatt oft genug.
- Im Zweifelsfall lieber weniger nehmen: Lorbeer kann bitter werden, wenn zu viel vorhanden ist.
- Vor dem Servieren immer entfernen – es sei denn, es handelt sich um sehr zarte junge Blätter.
Abschließende Empfehlungen
Lorbeer ist ein vielseitiges Gewürz, das Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten Struktur verleiht. Mit den oben genannten Mengenempfehlungen und Kochzeiten gelingt das Würzen meist auf Anhieb. Experimentieren Sie ruhig mit anderen Kräutern wie Thymian oder Rosmarin in Kombination mit Lorbeer, um eigene Favoriten zu entdecken.
